Wurzelbehandlung oder Zahn ziehen?
Bei irreversibler Entzündung eines Zahnnervs stehen Betroffene vor zwei Eingriffsoptionen: einer Wurzelbehandlung oder dem Ziehen des betroffenen Zahns. Diese Möglichkeiten haben jeweils einen unterschiedlichen Aufwand bzw. unterschiedliche Folgebehandlungen. Grundsätzlich raten wir unseren Patienten: Sehen Sie von einer Extraktion ab, solange die Möglichkeit auf Erhaltung Ihres natürlichen Zahns besteht. Der verbundene Aufwand einer Wurzelbehandlung ist deutlich geringer als der einer Extraktion. Im Folgenden erläutern wir Ihnen, wieso Sie die Wurzelbehandlung – sofern möglich – bevorzugen sollten.
Wurzelbehandlung oder Zahn ziehen: Darum ist ein natürlicher Zahn erhaltenswert
Grundsätzlich ist etwas, das wir von der Natur bekommen haben, besser als etwas Künstliches. Aus diesem Grund gilt: Hat die natürliche Zahnkrone noch ausreichend gesunde Grundsubstanz, so sollte zumindest versucht werden, diese zu erhalten. Dies ist wichtig, denn: Der natürliche Zahn hat in der Regel einen dichten Verbund mit dem Kieferknochen. Dadurch werden Druckkräfte, die auf ihn einwirken, abgeleitet. Bei künstlichen Zahnersatzlösungen – egal, ob Füllung, Überkronung oder Implantat – liegt im Vergleich zur natürlichen Lösung nur die zweitbeste vor.
Wurzelbehandlung: So kann sie Ihnen helfen
Die Wurzelbehandlung umfasst im Grunde drei Schritte:
- Gründliches Befreien des Zahninneren von Bakterien und Geweberesten
- Versiegeln der Wurzelkanäle mittels biokompatibler Füllung
- Verschließen des Zahns mit Kunststofffüllung, ggf. gefolgt von einer Überkronung
Der Zeitaufwand ist hierbei eher gering und beträgt pro Zahn etwa 90 Minuten. Der individuelle Zustand entscheidet über die Anzahl der Sitzungen, wobei diese im Durchschnitt bei zwei Behandlungen liegt.
Nach der Behandlung können Sie den betroffenen Zahn direkt, aber vorsichtig belasten. Die gewohnte Stabilität des Zahnes kann nach anfänglicher Schonung wiederhergestellt werden. Bei komplikationsfreier Verheilung ist keine Folgebehandlung nötig.
Die Durchführung einer Wurzelbehandlung ist möglich, solange um den Zahn herum genügend Zahnsubstanz vorhanden ist. Eine Schädigung der Zahnsubstanz geschieht insbesondere dann, wenn Karies und Parodontitis zu lange unbehandelt bleiben.
Wann ist eine Zahnextraktion nötig?
Darüber, ob die Extraktion eines Zahns notwendig ist, können mehrere Faktoren entscheiden.
Einerseits ist das Ziehen eines Zahns nötig, wenn Karies oder Parodontitis zu weit fortschreiten. Sie können hierbei zunehmend Zahnwurzel und Kieferknochen angreifen, wodurch sich die Zahnsubstanz verringert. Ebenso können Bakterien und Zahnbeläge dafür sorgen, dass sich Knochen, die den Zahnnerv umgeben, zu stark entzünden. In diesem Fall besteht die einzige Möglichkeit ebenfalls darin, den Zahn zu ziehen.
Andererseits ist nicht immer eine mangelnde Zahnpflege für eine Extraktion verantwortlich. Genauso können schwerwiegende Beschädigungen (z. B. Brüche im Zahnwurzelbereich) dafür sorgen, dass ein Zahn gezogen werden muss.
Wird der beschädigte Zahn extrahiert, entsteht eine Lücke, die mit Zahnersatz geschlossen werden sollte. Der Prozess, der mit dem Setzen von Zahnersatz einhergeht, gestaltet sich im Vergleich aufwendiger und langwieriger.
Zahn ziehen oder Wurzelbehandlung in München?
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